Ich schicke gleich vorweg: Ich bin Bremerin und ich bin mehr oder weniger fußballbegeistert, aber das ist absolut irrelevant was meinen Aufreger der Woche betrifft, denn ich würde mich genauso aufregen, wenn ich beides nicht wäre.
Den meisten schwant jetzt wahrscheinlich schon, was ich meine und für die, die nicht wissen, worauf ich hinaus will: DFL, Reinhard Rauball und erhöhter Polizeieinsatz bei Risikospielen.
Ich könnte ausflippen vor lauter Ärger über die DFL und deren erpresserisch Erziehungsversuche! Da will ein Bundesland seinen Steuerzahlern nicht weiter zumuten viel Geld für den zusätzlichen Polizeieinsatz bei sogenannten Risikospielen zu zahlen und lässt verlauten, dass man die Kosten dafür nicht mehr übernimmt, schon wird einem als erzieherische Maßnahme das Länderspiel Deutschland vs. Gibraltar (wer auch immer das gucken mag) weggenommen. Ganz nach dem Motto: „Du kleines popeliges Bundesland willst mir ans Bein pinkeln?! Ich bin mächtiger als du und hab den größeren Strahl!“
Was ich daran am allerpeinlichsten finde, ist dass jeder durch seine Steuern diese Einsätze zahlen muss, also auch die, die überhaupt kein Interesse an Fußball haben und dass das diesen Funktionären völlig wurscht ist und noch schlimmer: Herr Rauball, der Ligapräsident, ist SPD Politiker und er hat zusammen mit seinem Bruder in den 80ern und 90ern durch das Einbringen von hochspekulativen Unternehmen und unrealistischen Versprechen, Anlegern Verluste in Millionenhöhe beschert.
Ich würde mich an seiner Stelle den Rest meines Lebens in die Ecke stellen und mich abgrundtief für meine Machtausnutzung und anderen Machenschaften schämen!
Man kann das so interpretieren.
Für mich ist es so das die DFL und der DFB gar nicht anders handeln können. In Bremen kommen kosten auf sie zu die sie vermeiden können, ohne das Ergebnis zu verschlechtern. Warum soll ich etwas zahlen, wenn es sich vermeiden lässt?
Die Politik ist selber schuld. Gemeinschaftliches Handeln würde das verhindern.
Ob es gerechtfertigt ist die Kosten zu verlangen ist eine andere Frage.
Das nicht Fußball interessierte zahlen ist kein Argument. Kinderlose zahlen auch für Schulen und Bewohner des Binnenlandes für den Küstenschutz. Die Frage ist ob es eine Öffentliche Aufgabe ist. Die Aufrechterhaltung der Öffentlichen Ordnung ist dieses grundsätzlich.
Die Frage welche Rolle politische Vorgaben bei der Polizeitaktik und andere von der Politik beeinflusste Größen für die Einsatzkosten spielen müsste auch geklärt werden. Welchen Einfluss haben andere externe Faktoren?
Wer muss alles für Polizeieinsätze zahlen, wenn wir es von der DFL verlangen? Jeder Veranstalter von Großveranstaltungen? Auch Veranstalter von Demonstrationen und Politischen Vereinigungen für ihre Tätigkeiten? 1. Mai braucht es oft viel Polizei. Das könnte unzulässig die Versammlungsfreiheit einschenken. Wenn hier eine Grenze gezogen wird könnte es ganz verrückt werden. Viele würden versuchen ihre Veranstaltungen kostensparend zu deklarieren.
PS Die DFL und die Vereine zahlen Steuern. Die Profimannschaften sind in Lizensspielabteilungen ausgegliedert. Im Gegensatz zu den gemeinnützigen Vereinen zahlen die regulär Steuern.
„der“ weiß doch überhaupt nicht, wie schämen geschrieben wird.