Wenn man wie ich bei der Jobbörse der Arbeitsagentur angemeldet ist und seine kompletten Bewerbungsunterlagen eingegeben hat, muss man ab und zu auf Überraschungen gefasst sein.
Beim Anlegen des Lebenslaufes klickt man unter anderem auch die entsprechende Branche – in der man seine Arbeit getätigt hat – an und die ist bei der Jobbörse in Abschnitte unterteilt. Das sieht dann so aus:
Letzte Woche wurde ich bei Vorstellungsgesprächen zweimal darauf angesprochen, was denn im Lebenslauf meine Angabe bezüglich der Abschnitte zu bedeuten hat. Da ich erst nicht wusste, was damit gemeint war, wurde mir der Lebenslauf gezeigt. In beiden Fällen handelte es sich um eine Bewerbung, die ich über die Jobbörse verschickt habe und im Lebenslauf steht dann unter jedem Berufseintrag tatsächlich z.B. „Abschnitt S – Erbringung von sonstigen Dienstleistungen“.
Wenn man beim Erstellen seiner Bewerbungsmappe beim Lebenslauf auf „Vorschau“ klickt, kommt ein Lebenslauf zur Ansicht, der in dieser Form nicht beim Arbeitgeber erscheint. Er sieht tatsächlich wesentlich besser aus (Europass-Lebenslauf) aber die Anzeige der Abschnitte bleibt leider so bestehen.
Das sieht – auf diesem, im Original, optisch sehr ansprechenden Lebenslauf – nicht nur unschön aus, es wirft beim Betrachter/Personaler natürlich auch unnötig Fragen auf.
Also für alle, die ihre Bewerbung über/durch die Jobbörse verschicken: Das Versenden eines solchen Lebenslaufes ist unglaublich unprofessionell. Also bitte entweder 1. Vor dem Versenden einen eigenen Lebenslauf hochladen und nicht den auf der Jobbörse erstellten nehmen, oder 2. die komplette Bewerbung über den eigenen E-Mail Account verschicken.
Ich habe dem Team der Jobbörse eine Rückmeldung dazu gegeben und vorgeschlagen, diese „Abschnittsgeschichte“ nicht in einem Lebenslauf auftauchen zu lassen, den man versenden möchte. Die Antwort, dass man meinen Vorschlag zur Prüfung weitergegeben hat, habe ich bereits erhalten. Nur, ob und wann sich da etwas ändert, kann ich leider nicht sagen.
Mir ist eben dieses Phänomen noch in einer weitaus schlimmeren Variante aufgefallen. Ich habe einen etwas seltsamen Lebenslauf, weil ich lange Zeit mehrere Tätigkeiten nebeneinander her ausgeübt habe. Erschwerend kommt hinzu, dass ich einige Zeit aufgrund unzureichendem Einkommens in diesen Jobs noch ergänzend Hartz IV bezogen habe.
Im Lebenslauf, den ich gestaltet habe, steht natürlich wahrheitsgemäß nicht „arbeitslos“, sondern eben diese Honorar- und Teilzeittätigkeiten. Im Lebenslauf der Agentur stehen nur die sozialversicherungspflichtigen Tätigkeiten, nicht aber die selbständigen Arbeiten und auch nicht die wahren Tätigkeitsbezeichnungen, sondern die „Genormten“. Und der Bezug von Arbeitslosengeld 2.
Der nun Arbeitgebern über das System zugesandte Lebenslauf besitzt eine Kreativität, die durch nichts mehr zu überbieten ist. Dort tauchen sowohl die Angaben der Agentur, als auch meine Angaben als gebündeltes Sammelsurium auf, bunt gewürfelt und einander durchaus widersprechend.
Die Betreiber der Jobbörse darauf angeschrieben würde mir geantwortet, man nehme sich des Problems an. Kurze Zeit später (also „kurz“ im Sinne von üblichen Geschwindigkeit im Öffentlichen Dienst) erhielt ich die Nachricht, man könne das nicht ändern und ich möge meinen Arbeitsvermittler bitten, die Daten zu bereinigen. Denn ich konnte die von mir eingegebenen Daten noch nicht einmal mehr löschen!
Der Arbeitsvermittler wiederum meinte im Gespräch, Arbeitgeber würden nur das sehen, was ich eingeben hätte. Ich fragte, ob er zufällig mal einen Arbeitgeberaccount parat hätte, um das zu testen. Hatte er nicht. Ich aber. Und siehe da, das Chaos war verblüffend.
Ich bat um Löschung meiner Daten. Das ging nicht. Ich bat um Löschung meines gesamten Accounts. Das musste ich schriftlich verlangen. Also ließ ich zur ersten Hilfe meine Daten komplett auf „nicht veröffentlichen“ setzen, um wenigstens die Peinlichkeit eines fehlerhaften Auftritts zu vermeiden.
Seitdem verzichte ich auf meinen Account bei der Agentur und nutze sie nur für Bewerbungen. Wobei sich das seit Ende August ohnehin erst einmal wieder für ein Jahr erledigt hat.
Du, ich muss ehrlich sagen, dass ich Bewerbungen über die Jobbörse schon immer sehr mühsam und unnötig kompliziert fand. Mal nett ausgedrückt…
Da ich noch zwei Jahre in Elternzeit bleiben werde, bin ich mal ganz ruhig.
[…] ich bereits hier erwähnte, habe ich der Arbeitsagentur eine Mitteilung über den – mal vorsichtig […]