Ganz einfach: Werde Politiker in Solingen und mache Pläne um Geld einzusparen!
Frau Olsen spuckt gerade Gift und Galle, denn die RP-Online hat einen Auszug der Sparvorschläge unserer großartigen Politiker veröffentlicht. Ziel ist 45 Mio Euro einzusparen. Über die Vorschläge können und sollen die Bürger abstimmen – vereinfacht ausgedrückt. Aber die Vorschläge, die mir gerade von Herrn Olsen vorgelesen wurden, lassen mich in fassungslosem Staunen zurück!
1. Schliessung des Vogelsanger Hallenbad. Dieses Bad ist das EINZIGE öffentliche Schwimmbad in der Großstadt Solingen. Sonst gibt es keins! Davon abgesehen, wird die Decke des Schwimmbades gerade saniert, die Ausgaben dafür hätte man gleich in den Kamin werfen können, wenn man es jetzt schliessen will.
2. Erhöhung der Grund- und Gewerbesteuer. Ich habe kein wirkliches Problem damit, aber es gibt a) genügend Hausbesitzer, die daran schwer zu knapsen hätten. b) Die Menschen die sich hier vielleicht ein Haus kaufen wollen würden, weil es hier eben nicht soooo teuer ist, werden sich das 2x überlegen und c) hier haut sowieso schon die halbe Industrie ab, weil die Stadt bei der Gewerbesteuer so unnachgiebig ist, bei einer Erhöhung wird es bestimmt nicht besser werden!
3. Schließung des Stadions der Union Solingen und Verkauf der Fläche als Bauland (siehe Punkt 2.: wer will hier denn dann noch Bauland kaufen???). Auch wenn die Union kein Spitzenverein ist, aber viele Solinger hängen an dem Verein und sehen im Besuch der Heimspiele natürlich eine tolle Freizeitbeschäftigung. Das würde dann wohl wegfallen!
4. Abschaffung der freien Parkplätze und der Brötchentaste an Parkautomaten (Brötchentaste = 15 min. freies Parken für den schnellen Sprung z.B. zur Post). Klasse! Nicht nur, dass wir die Wirtschaft inkl. Einzelhandel mir Punkt 2. vergraulen und sich hier hauptsächlich Billig-Läden angesiedelt haben, nein, wir versuchen jetzt auch noch den Leuten das Einkaufen mit teuren Parkplätzen zu versauen!
Und jetzt der Knaller:
5. Erhebung einer Sex-Steuer! Nicht nur, dass sie unserem weltberühmten Swinger-Club Beverly den Parkplatz weggenommen haben, jetzt wollen sie es auch noch besteuern! Ich fall hier echt vom Glauben ab!
Wie gesagt, dass sind erst einmal alles nur Vorschläge und der Bürger stimmt über Sinn und Unsinn ab, aber allein diese Ideen lassen mich vermuten, dass in Solinger so mancher Politiker eventuell nur bis zu seinem Brett vorm Kopf denken kann!
Ich sehe darin eine ganz große Gefahr: Nehmt den Solingern noch die letzten Freizeitvergnügen hier (mehr gibt es in dieser Stadt ja sonst nicht) und macht Solingen als Stadt noch unattraktiver, dann setzt hier bald die Landflucht ein! Und neue Bürger werden hier nicht herziehen, weil Solingen NICHTS zu bieten hat, aber die Steuern genauso hoch sind wie in weitaus attraktiveren Städten.
Ich bin nur Zugereiste, aber ich mag Solingen und mich kotzen solche Hinrissigkeiten einfach an. Denkt doch einfach mal nach!!!
Hast Du eine gute Idee, wie man mehr Geld für sinnvolle Dinge in die Stadtkasse bekommt?
Gibt es bei dieser Giftliste eventuell den Vorschlag, die Eintrittspreise zu halbieren? Es könnte dazu führen, dass mehr Besucher in die Hütte streben. Als Nebeneffekt könnte der ÖPNV mehr benutzt werden, man bräuchte mehr Badehosen und damit Geschäfte, die diese verkaufen. Wer Bademöglichkeiten zu nutzen weiß, kommt vielleicht häufiger auf die Idee, dies zu tun. Herrn Neumann würde es ebenso freuen. …
Warum man stattdessen das Bad schließt? Die Sanierung hat vermutlich der Bund bzw. das Land bezahlt (ist nicht das Geld der Stadt), die ausführende Baufirma wird geschont, muss nicht mit kostenpflichtigen Nachbesserungen rechnen. Oder man will verhindern, dass diese Baumaßnahmen bzw. die Kosten dafür ins Unermessliche ausufern, wie das sehr gerne bei öffentlichen Bauprojekten passiert.
@Tetti. Eintritt halbieren um zu sparen? Da kannst du keinem Politiker klar machen. Das geht nur mit gesundem Menschenverstand. ;)
@Frau Olsen: Du schreibst was von abstimmen. Welcher Bürger sagt dann dabei „Ja“? Höchstens beim Swingerclub, die da nicht hingehen, es sie also nicht treffen würde. Ist ja immer besser, wenn nur die anderen zahlen.
Vielleicht solltest du den Vorschlag machen, die Ruhestandsgelder der Politiker an dem Erreichten zu koppeln, das sorgt dann fuer reichlich Entlastungs im Haushalt.
Aber die Idee mit der Sexsteuer stelle ich mur nett vor. Wenn dann Mausi sagt, nicht so schnell, ich komm mit dem zaehlen nicht mehr nach…. ;)
@ Tetti 1: Ja, z.B. wie die Langenfelder. Strassenreinigung und Winterdienst der Strassen selber in die Hand nehmen. Gute, die Sache hat einen Haken: Der Winter hier oben ist etwas heftiger als der da oben. Und man sollte sich in Langenfeld vielleicht ganz allgemein mal erkundigen, was für Maßnahmen die ergriffen haben…
@ Tetti 2: Aber Tetti, wir haben hier nichts, gar nichts an Freizeit“vergnügen“. Ausser Spazierengehen. Der Brückenpark ist für den A… und der dortige Minigolfplatz ein verranzter Witz. Das Ittertal stufe ich als gefährlich für Kinder ein, ist total veraltet und ebenfalls verranzt. Hier ist nichts wo man hingehen kann. Keine vernünftige Bowlinganlage, ventuell bald kein Schwimmbad mehr, kein allgemeiner Sportplatz oder irgendein „funktionierender und interessanter“ interaktiver Weg durch den Wald. Solingen hat jetzt schon null Freizeitwert, sollte das Bad geschlossen werden, sind wir im Abschreckungsbereich!
@ Tom: Keine Ahnung, wahrscheinlich sagen die gleichen Leute „ja“, die eben diese Hohlfrüchte letztes Jahr gewählt haben.
@ Aquii: Ich kann dir beim zweiten Absatz nicht so ganz folgen…
@Sabine: Und was bringt das jetzt für die Stadt, wenn die Bürger die Straßenreinigung selber unterlassen? Keine Gebühreneinnahmen und die Stadt zahlt statt Lohn Hartz-IV an die Straßenkehrer?
Bei dem Bad hast Du mich vermutlich missverstanden. Statt das sanierte Teil zu schließen, sollte man es attraktiver machen, eventuell die Eintrittspreise senken. Je mehr Bürger schwimmen gehen, umso besser für die Gesundheit.