Als frühere Leistungs- und heutige passive Fernsehsportlerin schaue ich zur Zeit natürlich Olympia. Wie immer unterliege ich dabei starken Stimmungsschwankungen, die von Traurigkeit über Zweifel hin zu Ärger reichen.
Traurig machen mich natürlich Meldungen über (schwere oder sogar tödliche) Unfälle, die persönliche Enttäuschung der Sportler trotz völliger Verausgabung nicht das selbstgesteckte Ziel erreicht zu haben und
Zweifeln lassen mich Sportler von denen man die ganze Saison über wenig oder nichts gehört und gesehen hat und die auf einmal auf Medaillenrängen landen. Nicht das ich ihnen das nicht gönne, aber der fade Beigeschmack bleibt einfach bestehen.
Ärgerlich machen mich – wie jedesmal – die Medien und die Sportkommentatoren. Und dieses Gefühl habe ich bei jedem einzelnen Event, den ich zur Zeit sehe. Fangen wir bei dem tragische Tod des Rodlers Nodar Kumaritashvili an. Natürlich ist das traurig und natürlich tut mir seine Familie leid, aber der Mann trat in einer Speeddisziplin an. Jeder Sportler dort weiß, welches Risiko er/sie dabei eingeht. Und das betrifft jede Sportart in der ein Rennen gefahren wird. Um die drei Dänen die einen Tag später beim einem Unfall auf den Weg zum Skiurlaub gestorben sind wurde jedenfalls nicht so ein Theater gemacht.
Das allseits so beliebte Zitat „Die Erwartungen wurden enttäuscht“ geht mir ja wohl so etwas auf den Senkel! Wessen Erwartungen? Wie kann man z.B. von den deutschen Langläuferinnen etwas erwarten, was sie die ganze Saison über nicht geleistet haben. Wie kann man von einer Maria Riesch, die zum ersten Mal an Olympischen Spielen teilnimmt, gleich im ersten Rennen eine Medaille erwarten?! Ich erwarte von keinem Sportler etwas, dann kann ich mich um so mehr darüber freuen, wenn es irgendein Platz unter den ersten zehn wird. Das ist für mich schon einem enorme Leistung!
Aber wahrscheinlich erwarte ich zuviel von den Medien, dort werden nämlich die meisten meiner Erwartungen enttäuscht!!!
Danke für deinen Beitrag, du sprichst mir aus der Seele. Ich musste gerade umschalten: es läuft gerade das dritte Drittel im Eishockeyspiel zwischen Deutschland und Weißrussland und die Deutschen liegen 1:2 zurück. Der Kommentator im ZDF hat sich darauf beschränkt, die deutsche Mannschaft nieder zu machen. Er hat nichts anderes erzählt, als wie schlecht die deutschen Spieler doch sind, wie toll einzig die NHL-Spieler des Kaders sind und was für Versager die übrigen doch sind. Jetzt gucke ich das ganze eben auf Eurosport, da sind die Kommentatoren netter.
Klar, die deutsche Eishockeymannschaft spielt im „Konzert der Großen“ keine große Rolle. Aber auch hier gibt es gute Spieler und dieses Niedermachen ist echt das allerletzte.
Also ich guck das nicht und daher brauche ich mich auch nicht zu ärgern. ;) Sport ist allgemein nicht mein Ding, weder machen noch schauen.
Es geht doch nur darum eine Medaille zu kriegen. Und schon wenn es „nur“ Silber ist, wird gefragt, woran es denn gelegen hat. Dann muss sich am besten noch der Sportler entschuldigen! Ist doch krank.
Vermutlich sind die Sportkommentatoren umgeschulte AnalYsten, die bei der letzten Bankenkrise auf der Strecke geblieben sind. Die „erwarten“ auch immer etwas von Firmen. (Schlechter als erwartet, besser als erwartet …)
Hmm also ich schaue kein Sport – außer die Fußball-Weltmeisterschaft :D
Bei deinem Beitrag hatte ich mir jetzt noch die positiven Dinge wie – „glücklich“ – „fröhlich“ – … etc. – erhofft
.
So viele negative Dinge – da frage ich mich warum du das überhaupt schaust
hmm. olympia…da gilt auch für viele kommentatoren der olymische gedanke: dabei sein ist alles.
weniger wäre manchmal schon mehr!!
Das Fehlen von Erwartungen würde ein Medienereignis (und nichts anderes ist Olympia inzwischen) fade und dröge erscheinen lassen. Wenn man da nicht an irgendwelche Erwartungen sein Programm knüpft fehlem einem dann die Zuschauer
@ Frau Margritli: Das Niedermachen scheint denen schon in Fleisch und Blut übergegangen zu sein. Ich hab manchmal das Gefühl, sie merken das gar nicht! Aber Eurosport mag ich auch nicht gucken, da nervt mich die ständige Werbung.
@ Tom: Gar nicht gucken ist auch eine Möglichkeit
Würde ich aber nicht hinkriegen!
Aber deine Bemerkung stimmt und es gibt tatsächlich auch einige Sportler, die sich vor der Kamera schon so sehr rechtfertigen, dass es sich wie eine Entschuldigung anhört. Traurig das!
@ Tetti: Die Analysten machen dann aber nicht noch runter, während die Reporten die Sportler, die ihre Erwartungen nicht erfüllt haben, eben auch noch runterputzen…
@ Antje: Rate mal, welche Erwartungen die Medien bei der WM haben werden…
Ich gucke das, weil ich einigermaßen weiß, was die Sportler da leisten – zumindest was das Skifahren betrifft – und das meine volle Bewunderung verdient! Und wie gesagt, ich habe keine Erwartungen, sondern freue mich dann darüber wenn es eine gute Platzierung wird!
@ ChrisBee: Du denkst es gibt tatsächlich einen Olympischen Gedanken?? Ich glaube den gibt es ebensowenig bei den Sportlern, wie bei den Medien
@ der Kaiser: Das sehe ich überhaupt nicht so. Weder betrachte ich es als Medienereignis, noch finde ich Olympia fade und dröge – ganz ohne Erwartungen! Die Sportler leisten unglaublich viel und das sollte anerkannt werden!